Die Ursprünge Kellenhusens

Geschichte eines Küstenortes

Der Geschichte auf der Spur

Warum heißt Kellenhusen eigentlich Kellenhusen? Wie sah der Ort früher aus und wer waren die ersten Touristen?

Die Geschichte Kellenhusens geht vermutlich auf die Zeit vom Anfang des 17. Jahrhunderts zurück. So genau weiß das aber niemand. Auch die Herkunft der sog. Bödner, also Einheimische, die Land vom dänischen König übertragen bekommen haben, liegt größtenteils im Dunklen.

win altertümliches Bild von zwei Fischern.

Um dem Ganzen auf den Grund zu gehen, hat der Tourismus-Service Kellenhusen einen Historiker verpflichtet. Dieser soll in den einschlägigen Archiven in Schleswig-Holstein und in Kopenhagen nach dem Ursprung des damaligen Fischerdorfes suchen. Auch die Einheimischen werden eingebunden und sollen ihre Familienfotoalben durchforsten. Dazu sind öffentliche Veranstaltungen und Vorträge geplant. Letztendlich erhofft sich der Tourismus-Service aus der Arbeit auch Anknüpfungspunkte für Veranstaltungen, die bspw. historische Jahrestage oder Traditionen wieder aufgreifen.

Das Projekt „Historische Recherche Kellenhusen“ wird gefördert auf Initiative des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung und durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

1872 - die große Flut

Der eigentliche Beginn der Entwicklung zum beliebten Kur- und Ferienort ist ursprünglich auf die große Sturmflut von 1872 zurückzuführen, bei der am 13. November die Klosterseeniederung komplett überflutet und mehrere Kellenhusener Häuser fortgespült wurden. Nach der Sturmflut sollten die gefährdeten Niederungen durch den Bau eines festen und hohen Deiches gesichert werden. So kamen Landvermesser, Ingenieure und viele Baufachleute an die Küste, die ihre Familien zum großen Teil mit an die Ostseeküste brachten.

Blick vom Wasser auf den Strand. Dort stehen zwei große Häuser. Vor den Häusern sind Strandkörbe. Das Foto ist von früher.
Auf dem Bild befinden sich zwei alte Fischerkarten mit strohbedeckten Dächern.

In den strohgedeckten Fischerkaten fanden sie gastfreundliche Aufnahme und Verwandte wie Freunde wurden eingeladen, hier in den Fischerhütten und reichen Bauernhöfen im Hinterland ihre Ferien zu verbringen.

So stellten immer mehr Einwohner ihre Häuser für die Unterbringung und Verpflegung von Badegästen zur Verfügung und die Entwicklung Kellenhusens zum Badeort begann.

Dampfschiffverbindung

In den Jahren vor 1911 war Kellenhusen auf zwei verschiedene Arten zu erreichen. Bis zur Ortschaft Lensahn ging eine Eisenbahnlinie und von dort wurden die Gäste mit Pferd und Wagen abgeholt.

Es bestand aber auch im Sommer schon eine Dampfschiffverbindung mit Kiel, Lübeck und Fehmarn.

Menschen kommen von einem kleinen Schiff auf die Seebrücke. Die Menschen haben Kleidung aus der damaligen Zeit an.

Die Gäste wurden in Kellenhusen „ausgebootet!”, so dass sich die Fischer mit diesem Ausbooten ein zusätzliches Stück Geld verdienen konnten.

Strandleben

Es sind fünf Badekarren aus dem 18. oder 19.Jahrhundert zu sehen, die im Wasser stehen. Davor schwimmen drei Menschen. Im Hintergrund sind zwei Hütten am Strand und Menschen halten sich am Sandstrand auf. Es handelt sich um ein Foto von früher.

Das eigentliche Strandleben verteilte sich am feinen, breiten Sandstrand bei den Badehäusern und auf der breiten, mit festen Ufermauern geschützten Wandelbahn, die 2 km lang an den Strandhallen, Kaufhäusern, der Warmbadeanstalt und der Lesehalle vorbei führte.

Urlaubserinnerungen für Zuhause

Eine Menschengruppe posiert im Wasser für ein Bild. Dieses Foto ist von früher. Die Menschen tragen Badekleidung aus dem 19. Jahrhundert. Im Hintergrund ist ein kleines Fischerboot mit zwei Fischern darauf.

Während der Badezeiten am Vor- und Nachmittag entwickelte sich am Badestrand und im Wasser ein Leben voller Heiterkeit. Der jederzeit dienstbereite Lichtbildner brannte die Gruppen malerisch auf Platte und zu Hause riefen die Bilder viele schöne Erinnerungen zurück.

„Ohh, wie blaß!”

Nicht minder anziehend für die Fotographen waren die Gruppen am Fuße der Landungsbrücke bei Ankunft neuer Badegäste. Wohl oder übel mussten diese die langgestreckte Lästerallee passieren und den im Chor erschallenden Willkommensgruß: „Ohh, wie blaß!” über sich ergehen lassen.

Die damals 420 m lange Dampferanlegebrücke wurde 1911 gebaut, denn die Anreise auf dem Seeweg wurde von den meisten Gästen bevorzugt. Kellenhusen war danach zu erreichen über Lübeck-Travemünde (Stadtbahnhof), anschließend Dampferweiterfahrt nach Kellenhusen.

Historische Seebrücke Kellenhusen

Kellenhusen war auf dem Landwege über Lübeck-Neustadt-Lensahn und in der neueren Zeit durch eine Postauto-Verbindung erreichbar.

See und Wald - angenehmer Aufenthalt

Menschen gehen im Wald spazieren. Die Frauen tragen lange Kleider. Die Männer haben einen Anzug an. Das Foto ist aus dem 19.Jahrhundert.

Alle Häuser waren auch Anfang des 20. Jahrhunderts bereits mit elektrischer Beleuchtung und 220 Volt/Drehstrom ausgestattet. Post und Telegraph fand man im Ort und auch Gottesdienste wurden regelmäßig abgehalten. Zwei Badeärzte hielten tägliche Sprechstunde und verordneten zum Beispiel warme Bäder an schwache, kränkliche Gäste.

Heute

Man sieht einen Raum mit Sportgeräten und dazwischen immer wieder grüne Säulen. An der Wand hängt ein Strandbild.

Gesundheit spielt auch heute noch eine wichtige Rolle in Kellenhusen. Unsere Ärztin  Claudia Hackenberg ist bei gesundheitlichen Problemen für Dich da. Und die Praxis Physio & Mee(h)r an der Strandpromenade bietet ein umfangreiches Angebot von klassischer Krankengymnastik über manuelle Lymphdrainage bis zur Wärmetherapie.

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