Kellenhusen sorgt vor
Derzeit türmen Bagger die von großen Lastwagen herangefahrenen Erdmassen am Kellenhusener Südstrand zu enormen Bergen auf. So mancher Gast stand schon staunend davor und vermutete den Bau einer Rodelbahn für den Winter. Tatsächlichen füllen Gemeinde und Tourismus-Service Kellenhusen dort ihr Boden- und Steinlager wieder auf, um bei zukünftigen Sturmfluten gewappnet zu sein.
Bis zur Oktoberflut 2023 bestand dort bereits ein Lager an Wasserbausteinen sowie Lehm und Kies. Der größte Teil der Steine wurde vom Deichverband für die Wiederherstellung der Strandwälle, also der Dünen in Richtung Lenste verwandt. Die Strandwälle dienen dem Küstenschutz und waren nach dem Sturmhochwasser nahezu völlig abgetragen worden. Mittlerweile haben sich aber wieder gut etabliert.
Das Material wird von Baustellen aus der Region angeliefert, bspw. von den Erdarbeiten bei der Aufstellung von Windrädern. Der Boden ist fachlich analysiert und enthält keinerlei unerwünschte Nebenprodukte.
Der Tourismus-Service hält natürlich ein Auge darauf, dass der beliebte Discgolf-Parcours nicht unter dem wachsenden Bodenlager leidet. „Die Anlage bleibt weiterhin bespielbar“, verspricht Tourismusleiter Raymond Kiesbye. Auch die Grenze zum benachbarten FFH-Naturschutzgebiet bliebe gewahrt, so Kiesbye weiter. Er rechne damit, dass sich die Erdhaufen schnell begrünen und dann nicht so sehr auffallen.
Eine Verwendung vor allem für den Lehmboden schwebt Bürgermeister Stefan Schwardt schon vor: „Wenn wir den Ostseeküstenradweg Radweg nach Dahme wieder reaktivieren sollten, benötigen wir und die Dahmer einige Tonnen an Boden.“ So weit ist es aber noch nicht.